Volkssternwarte Hattingen e.V.

Man muss auch mal Glück haben ...
Die Saturnbedeckung am 22.Mai 2007

Momente, die jeder (Hobby-)Astronom schon erlebt hat: Tage lang herrscht schönes Wetter, aber am Tag eines besonderen Himmelsereignisses ziehen dichte Wolken auf - so auch zur Saturnbedeckung am 2.März 2007, die im Ruhrgebiet deshalb nicht zu beobachten war. Aber es blieb ja die Hoffnung auf die Wiederholung des Schauspiels im Mai. Die Voraussetzungen erschienen ideal: Ende Mai, also wahrscheinlich ein milder, warmer Abend und dann auch noch zu einer angenehmen Zeit ab ca. 21:20 Uhr.

Der entscheidende Tag brachte eher typisches April-Wetter, blauer Himmel und heftige Regenschauer wechselten fast halbstündlich. Eine zuverlässige Vorhersage für ein paar Stunden im voraus war unmöglich - Abwarten hieß die Devise. Zum Abend zog sich der Himmel immer weiter zu; eine dichte, graue Wolkendecke, die eher Regen als Beobachtungsspaß verhieß. Trotzdem trafen sich einige Mitglieder der Volkssternwarte Hattingen gegen 20 Uhr, um gemeinsam die Saturnbedeckung zu verfolgen. Bereits jetzt teilte sich die Gruppe in die Optimisten, die schon mal ihre Teleskope aufbauten, und die Pessimisten, die nicht mehr an eine freie Sicht auf Mond und Saturn glaubten.

Der Beginn der Bedeckung um 21:20 Uhr blieb den Sternfreunden verborgen. Der Mond war hinter den dichten Wolken nicht einmal zu erahnen. Aber es blieb ja noch der Wiederaustritt des Saturn ungefähr 65 Minuten später. "Ruhig bleiben, wir haben noch eine Chance!" Durchhalteparolen machten die Runde. Trotzdem baute nun ein weiterer Vereinskollege sein Teleskop ab.

21:45 Uhr - keine Wetteränderung. Gegen 22:00 Uhr erschien der Himmel in der Richtung, aus der die Wolken kamen, etwas heller. Sollte es doch noch etwas werden?

Plötzlich um 22:10 Uhr stand der Mond hell und klar am Himmel! Hektisch begannen die Pessimisten ihre Geräte aufzubauen und mussten dabei ein wenig Spott der Optimisten über sich ergehen lassen: "Mich würde es ja nerven, jetzt mein Teleskop auf die Schnelle aufbauen zu müssen!"

Als der Saturn etwa 22:25 Uhr wieder hinter dem Mond erschien, waren aber alle beobachtungsbereit und konnten die letzte Phase des Ereignisses verfolgen. Nebenbei wurden auch einige Fotos gemacht, die sogar ein paar recht brauchbare Ergebnisse brachten.

Etwa zehn Minuten nach dem Wiederaustritt schloss sich die Wolkendecke wieder und für den Rest der Nacht war kein einziger Stern mehr zu sehen. Glück gehabt!

Michael Maucksch